Sonntag, 8. März 2015

Abschied...? Auf keinen Fall für lange Zeit ;-)

Nun sind meine Tage hier in finnisch Lappland zur Gänze wie im Flug vergangen muss ich sagen. Am Montag gilt es die Taschen zu packen (sorgfältig natürlich, damit auch alle Mitbringsel noch ihren Reiseplatz finden).

Alleine davor graut es mir schon ein wenig. Denn es war schon nicht ganz einfach, sich auf das Nötigste bei der Anreise zu beschränken..., aber die Rückreise erst... vor allem nach so langer Zeit...
Da sammelt sich doch einiges an muss ich sagen. Gut, aber das ist ja erst morgen, also kann ich mir auch erst morgen darüber Gedanken machen.

Vorher zeige ich hier nochmal einige Eindrücke der letzten Tage. Bilder sagen ja bekanntlich mehr...

Dennoch ist es nicht einfach, nun hier einen Abschluss zu finden. Eine Art auf Wiedersehen, in Worte zu fassen, die einen Zeitraum von fast zwei Monaten Leben in finnisch Lappland zusammenzufassen vermögen...

Kaum machbar. Denn es ist so viel mehr, was mich nach all diesen Tagen hier prägt und begleiten wird, als nur der Eindruck einer übermächtig schönen Landschaft.

Es muss ja aber auch gar nicht Alles und Jedes mit vielen Worten beschrieben, umschrieben, totgeschrieben sein. Bilder, meine eigentliche Aufgabe, sollen hier eine ganz eigene Geschichte erzählen.

Eine unglaublich intensive und erfahrungsreiche Zeit. Menschen, Begegnungen, Gespräche, Einblicke in eine wundersam beruhigende Kultur, die einen ergreift und mit sich trägt. Hinter den finnischen kurz angebundenen Antworten Vieler, die ich hier kennenlernen durfte (könnte man anfängliche Verschlossenheit gegenüber Fremden vermuten), stecken unglaublich herzliche Menschen. Tiefsinnig, warmherzig und humorvoll. Höflich und überaus hilfsbereit zu jeder Tag- und Nachtzeit. Unmögliches wird möglich gemacht.

Alleine vom gegenseitigen Umgang der Menschen untereinander konnte ich auf menschlicher Ebene einmal mehr in meinem Leben staunen und sehr profitieren und werde mir hier eine ganz dicke Scheibe abschneiden.


Dabei steht natürlich eines schon fest: ich muss hier wieder herkommen. Ganz klar. Daher ist es kein trauriger Abschied. Nein, ganz im Gegenteil. Ein lachender mit viel Vorfreude, auf das nächste Mal.

Darüber hinaus fasziniert mich die Landschaft Finnlands im Norden von Tag zu Tag mehr. Jeden Tag, den ich hier verbracht habe, sind unzählige neue Ideen entstanden. Dinge die ich noch sehen will, Menschen, mit denen ich mal noch ausführlich reden können möchte und natürlich die Naturfotografie.

So kam es dann auch tatsächlich in den vergangenen Tagen nochmal dazu, dass der Himmel ein Einsehen hatte und sich öffnete. Vollmond, Sterne und Polarlichter. Was kann man sich als Fotograf mehr wünschen, als diesen großartigen Abschluss einer genialen Erfahrungs-Reise.

Sicherlich ist eine solche Reise auch immer (und das ist das Schöne am Reisen), eine Reise zu sich selbst...

So sind die Wochen, würde mich nun jemand ganz direkt danach fragen, wie es mir geht, nach all den Tagen, geprägt von einer tiefen Zufriedenheit, innerer Ruhe und Glück.

Das letzte Wort zu dieser Geschichte? Nicht ganz... es kommt noch ein Naschlag... ;)... bald...

Danke aber schon allen, die immer fleißig den Blog gelesen und dadurch nicht nur mich, sondern vor allem auch fintouring und polarlichtexpress sehr unterstützt haben.

Kiitos paljon.



Schneebär?

Auch ein Schneebär?

Die besondere Kraft der Finnen

Natur und Skulptur...

Tassen-Fetisch...

Tassen im Schrank?

Tassen-Rohstoff

VW driving experience in Ylläsjärvi

driving experience auf dem Ylläsjärvi

Polarlicht vs Vollmond

des Nachts im Moor

Moorblick

Bei Vollmond und klarer Sicht

Traum in weiß...

Nach der Arbeit...

Eiszeit...

Erfahrungen aus dem Supermarkt....


Zu Guter Letzt... eine gute Nacht.




Dienstag, 3. März 2015

Johanna und Ihre Rentiere

Hier mal eine schöne Geschichte in Form eines Gast- Beitrages von Tarja Prüss:

"Seid nicht so laut, wenn wir jetzt zu den Rentieren gehen. Und macht keine wilden, hektischen Bewegungen. Rentiere sind Wildtiere. Auch wenn sie den Umgang mit Touristen gewöhnt sind, bleiben es wilde und sehr scheue Tiere," sagt  Johanna. Sie ist Rentier-Züchterin. Halb Finnin, halb Samin.
Zusammen mit Janne werden die Rentiere angeschirrt. Johanna erklärt, wie man die Rentiere führt, wie man den Schlitten lenkt und bremst. Und schon gehts los.

Johanna rennt los, neben dem Rentier und springt dann auf den Schlitten auf  - auf den Knien hockend lenkt sie das Leittier, ein Auge immer wieder auf den "Track" gerichtet, ob alle anderen Rentiere folgen.

Fast lautlos geht es durch den verschneiten Wald. Denn die Hufe der Rentiere sind besonders breit - das sorgt für besonders festen Stand und verhindert allzu tiefes Einsinken im Schnee.

Die zehnköpfige Reisegruppe von fintouring, die ich hier in Lappland begleiten darf, hat das mit dem Lenken und Bremsen schnell im Griff. Die Pause auf halber Strecke nutzen sie, um von Johanna mehr zu erfahren über die Rentiere. Was sie fressen, was sie im Sommer machen, wie sie die freilaufenden Tiere in dem weitläufigen Areal wiederfinden.

Rentiere: Nutztiere der Samen

Rentierschlitten sind neben den Hundeschlitten das traditionelle Transportmittel in Lappland. Motorschlitten haben sie mittlerweile im Alltag der Sami abgelöst, dafür sind sie eine beliebte Touristenattraktion, um das Land hautnah erleben zu können.

Ausgelegt sind die Schlitten mit Rentierfellen - hier gibt es nichts Besseres, um Kälte und Feuchtigkeit abzuhalten.
Als Zugtiere werden momentan nur die Männchen herangezogen, denn die Weibchen sind schwanger. Neun Monate beträgt die Tragezeit. Mit fünf Jahren sind Rentiere ausgewachsen und können bereits ein Gewicht von bis zu 300 kg erreichen. Ihre Lebenserwartung beträgt etwa 12 Jahre.

Das Geweih dient vor allem dazu, um im tiefen Schnee nach Essbarem zu graben.  Auf der Suche nach Futter legen die Rentiere in großen Herden weite Strecken zurück. Hunderte Kilometer trennen die Sommer- und Winterplätze. Damit sind Rentiere die mobilsten Landsäugetiere der Welt. Ihre Hauptnahrung besteht je nach Saison aus Blättern, Kräutern, Beeren, Pilzen und Flechten, die sie in den weiten Ebenen Lapplands im Sommer reichlich finden.

Alles vom Rentier wird verwendet: das Fleisch, die Milch, das Fell, das Geweih. Besteck, Kleidung, Accessoires und andere Alltagsgegenstände werden daraus gefertigt genauso wie Kunst und Souvenirs.

Und dann legen die Rentiere an Tempo zu: völlig problemlos ziehen sie zwei Personen im Schlitten, und es erinnert ein bisschen an Geisterbahnfahren, wenn die Rentiere im Galopp den Schnee hochwirbeln und uns so eine Schneedusche der besonderen Art bescheren.

Rentiere sind alles

Immer wieder werden die endlos scheinenden Waldflächen unterbrochen durch Freiflächen; kleine Seen im Winterschlaf vielleicht, seit Monaten zugefroren. Schließlich halten wir an einer Kota - eine sechs- oder achteckige Holzhütte mit spitz zulaufenden Dach, ähnlich einem Zelt, mit einer offenen Feuerstelle.

"Rentiere sind alles für mich. Sie ernähren mich. Sie halten mich warm. Sie bringen mich überall hin."  Janne, der Rentierzüchter, macht nicht viele Worte. Er sitzt am Feuer und beobachtet den Lachs, der auf Holzbrettern angebracht langsam am Feuer gart. Loistelohi = Flammlachs ist eine finnische Spezialität, bei der der Lachs einige Stunden vorher eingesalzt wird und dann auf Holzbrettern am Feuer geräuchert wird.

Warum wir hier Lachs essen und nicht - was naheliegend wäre - Rentier ? Die Frage ist unter großem Lachen schnell beantwortet: „Wir müssen ja irgendwie auch wieder nach Hause kommen!“
Logo.

Wie viele Rentiere Janne besitzt, frage ich nicht. Es wäre so, als ob man jemand anders nach seinem Kontostand fragt. 4.400 Rentierzüchter mit rund 160.000 Rentieren soll es in ganz Lappland noch geben. 
"Jedes Rentier hat seine eigene Persönlichkeit, einen eigenen Kopf," sagt Johanna. "Aber wenn man täglich mit ihnen arbeitet, lernt man, wie sie ticken. Es ist harte Arbeit und man wird nicht reich damit. Aber es ist es wert." Natürlich habe sich die Bedeutung der Rentiere in Lappland im Laufe der Zeit verändert, heutzutage sind sie vor allem für den Tourismus wichtig. "85 Prozent unserer Gäste, die Rentiere sehen wollen, kommen aus dem Ausland."
Gefahren drohen den Rentieren in Lappland neben dem Verlust ihres Lebensraums durch den Menschen vor allem durch Raubtiere wie den Wolf oder das Vielfraß.

Ich bin fasziniert von der Stille, die uns umgibt. Man hört nur das Knistern des Feuers. Und ab und zu den Wind, der durch die Bäume streift. Kein Vogel, kein Motor, kein Flugzeug, kein Straßenlärm, nichts. Nur Stille, Kälte, klare Luft. Und zwischendurch das Lachen der Reisegruppe.

Den Rentieren ist derzeit fast zu warm. Wir haben so um die null Grad. Die Wohlfühltemperatur der Rentiere beginnt so bei minus 15 Grad.
Nach getaner Arbeit bekommen sie ihre Lieblingsspeise: Flechten und Moose. Und es fühlt sich an, als wären wir schon fast Freunde geworden.

Und der Oberclou: ein Rentierschlitten-Führerschein! Prüfung bestanden!

Weitere GEschichten auch hier zu finden:

 





 

Samstag, 28. Februar 2015

Da in den letzten Tage die Polarlichter doch durchaus etwas scheu sind und sich nicht richtig heraustrauen und es dazu auch noch die ganze Zeit sehr bewölkt ist um Yllsjärvi, entschloss ich mich kurzer Hand, einen Tag in Rovaniemi zu verbringen.

Rovaniemi ist ist nicht nur dafür besonders bekannt, die Heimatstadt DES einen richtigen Weihnachtsmannes zu sein, es ist vielmehr auch die Hauptstadt Lapplands. Unmittelbar auf dem Polarkreis gelegen, beginnt ab hier der richtige Norden Finnlands.

Gut 50.000 Einwohner beheimatet die Stadt, die allerhand zu bieten hat. Neben dem Santa Clause Village, gibt es verschiedene Museen und auch die bekannte Messermanufaktur des traditionellen finnischen Herstellers Marttiini ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Nützliche Informationen finden sich auch hier:

http://www.marttiini.fi/

http://www.visitrovaniemi.fi/

http://www.santaclausvillage.info/de/

http://www.arktikum.fi/DE/






















Dienstag, 24. Februar 2015

Racing Lappland

Lappland, Finnland, der Norden... Man könnte anhand vieler Bilder die man so sieht (sei es Reisekataloge oder auch im Internet), ja fast glauben, dieses wunderbare Land im Norden würde ausschließlich aus menschenleerer Landschaft bestehen.

Nicht ganz...

Denn es gibt durchaus eine Begeisterung der Finnen für den Rennsport ganz besonderer Art. So hatte ich in den letzten Tagen die schöne Möglichkeit, zum einen mal wieder mit einem Husky-Schlitten unterwegs zu sein, andererseits aber auch einem professionellen Rallye-Fahrer bei der Arbeit über die Schulter zu blicken.

Dabei in einem Auto so fest angeschnallt zu sitzen, dass man sich nicht mehr bewegen kann und einem der Geruch von speziellen Benzingemischen in die Nase steigt, lässt einen schon ein bisschen nervös werden. Dabei grinst Yani ganz locker und erzählt einem dann noch kurz von den Rahmendaten seines Autos. Ein BMW, der gerade einmal 1000kg wiegt, 400PS leistet und mit 600Nm nach vorne schiebt. Und ehe ich noch irgendetwas sagen kann, kommt nur noch der Hinweis, ich soll die Kamera gut festhalten...

Es ist der Wahnsinn, wie dieser Fahrer, die Technik beherrscht, um Kurven zu driften, dass man glauben mag, es passt nicht einmal mehr ein Blatt Paier zwischen Begranzung und Auto...

Ein nicht weniger lustiges Ereignis fand dann noch beim Eiscart statt. Mit eistauglichen Gocarts fährt man dann auf einer völlig vereisten Pisten kleinere Rennen gegeneinander. Ein Spaß, der vor allem clichéhaft, dem "Spieltrieb" männlicher Kinder sehr zu entsprechen scheint.

Weitere Infos, eine solche Reise zu buchen, bei der man auch mal richtig Gas geben kann, gibt es wie immer hier:

www.fintouring.de