Donnerstag, 29. Januar 2015

Das Leben mit etwas Entschleunigung genießen...

So schön kann das Leben in finnisch Lappland sein...

Hier wieder einige Eindrücke meines Lebens vor Ort, aus der sehr schönen Ortschaft Levi, ca. 50km von Ylläsjärvi entfernt. Hier herrscht reges Treiben rund um das Thema Skifahren und Gastronomie. Ein idyllischer kleiner Skiort, der einen Besuch lohnt.

Auch die unterschiedlichen Eishotels der Region sind äußerst reizvoll und laden sogar zur Übernachtung ein. Hier ein paar Beispiele aus dem SnowVillage in Ylläsjärvi und dem Luvattumaa in Levi. Aus hunderten Tonnen Eis sind hier bezaubernde Gallerien entstanden. 

In Levi lockt aber noch eine Besonderheit... Eine Übernachtung in einem Glasiglu unter freiem Sternenhimmel. Und wer Glück hat, sieht hierbei auch noch Polarlichter...

Die Glasiglus von Golden Crown sind äußerst komfortabel eingerichtet und kuschelig warm. Ein Erlebnis der ganz eigenen Art.

Wer an all diesen Erlebnissen Interesse hat, der sollte sich hier mal umsehen
www.fintouring.de



Kuksa aus Maserbirke: typisch finnisch

Ylläsjärvi

Ylläsjärvi Tunturihotelli

SnowVillage in Ylläsjärvi

SnowVillage in Ylläsjärvi

Snowvillage in Ylläsjärvi

SnowVillage in Ylläsjärvi

Grüner Schnee? Aber filigran...

Übernachtung im Glasiglu bei Levi

Golden Crown Levin Iglut

Gemeinschaftsraum...

Skiort Levi in Lappland

Levi bei Nacht

Levi bei Nacht

Gemütlichkeit am Feuer

Einfach mal zurücklehnen und das Leben genießen...

Unter dem Glasdach im warmen die Polarlichter beobachten

Echt oder unecht...?

Polarlicht vom Glasiglu aus gesehen in Levi

Gemütlichkeit im Glasiglu

Ice Chapel im Luvattumaa bei Levi

Eishotel Luattumaa bei Levi

finnische Nostalgie

Schuhe...


Ab Februar gibt es zusätzlich noch ein Erlebnis, das wohl einen jeden Lapplanurlaub unvergessen machen dürfte. Eine Fahrt mit dem Heißluftballon von Levi aus. Diese beeindruckende Winterlandschaft von oben zu sehen, sollte man sich gönnen.
Ihr dürft schon mal auf Bilder gespannt sein...

Samstag, 24. Januar 2015

Die erste Woche in finnisch Lappland

Nun ist die erste von sechseinhalb Wochen fast wie im Flug vergangen. Und  mein Hirn hat sehr damit zu tun, alle diese faszinierenden Eindrücke und Erlebnisse, Gespräche und Situationen irgendwie bei sich zu behalten und verarbeiten.

Es ist wirklich überaus faszinierend, dieses Land. Viele der Menschen hier erzählen mit einer solch enormen Leidenschaft von "Ihrem" Lappland und auch davon, dass der Sommer unglaublich schön ist. Es ist sehr spannend und auch berührend, wie sehr sich die Menschen hier wohl fühlen und ihr Land zu schätzen wissen. Eben mit allen klimatischen Gegebenheiten im Winter (so fällt einfach öfter bei extrem niedrigen Temperaturen der Strom aus und Menschen haben dann einfach ein lächeln im Gesicht) und auch den besonderen Schönheiten der Mitternachtssonne im Sommer.

Inzwischen finde auch ich mich in dieser winterlich-nordischen Wildnis irgendwie wieder. An die niedrigen Temperaturen kann man sich erstaunlich gut gewöhnen. Da sind dann "nur" -15°C gar nicht mehr wirklich kalt. So etwas kennt man aus Deutschland gar nicht wirklich. Wenn Gäste aus Deutschland hier ankommen, dann staunen sie erst einmal, wie kalt es tatsächlich im Norden sein kann.

So folgt das Leben hier ganz klar einem bestimmten Rythmus, der sich sehr an die äußeren Bedingungen anlehnt. Denn die Natur und die Kälte hat alles so fest im Griff, dass es schließlich auch nicht wirklich etwas bringen würde, sich darüber aufzuregen. Wozu auch. Es ist eben einfach wie ist. Und das ist gut so. Damit geht eine gewisse Gelassenheit und Ruhe von den Menschen aus, um die ich ssie wirklich beneide und bewundere. Das ist etwas sehr Angenehmes.

In den letzten Tagen war für mich einiges an Action geboten hier rund um Ylläsjärvi und Äkäslompolo. Die ein oder andere Nacht halte ich immer wieder Ausschau nach den Polarlichtern. Vor drei Tagen gab es dann wieder bei klarem Himmer einige schöne Formen und Farben zu sehen. So habe ich mich also aufgemacht, mir Schneeschuhe an die Füße zu schnellen und abseits des Skigebietes am Ylläs einige Hügel hinauf zu steigen. Je höher ich kam, desto wärmer wurde es dann auch. Als ich fast oben war, herrschten ca. -15°C, während es an meinem Wohnstandort in Ylläsjärvi -30°C in der Nacht waren. So sinkt die kalte Luft wie in einen großen Trog hinab und friert alle tiefer liegenden Gebiete tief.

Am darauf folgenden Tag ging es dann mit einer Gruppe hinaus zur Rentier-Farm. Dort wurden von uns allen gemeinsam die Rentiere vor die hangefertigten Schlitten eingespannt und ab ging die Post auf einen fünf Kilometer langen Ritt durch die morgendliche Wildnis. Es sind schon wirklich herzallerliebste Geschöpfe, diese Rentiere. Und doch... Es sind kraftvolle Tiere, die manchmal auch Ihren eigenen Kopf haben. Sie leben in einem extremen Umfeld. Da ist es für diese Tiere notwenig, sehr gut angepasst zu sein. Mit einem sehr dichten Fell, dessen Haare innen hohl sind, sind die Rentiere bei allen Temperaturen gut geschützt. Während des Laufs nehmen sie immer wieder Schnee auf. Auf diese Weise "trinken" die Rentiere und gleichen Ihren Flüssigkeitshaushalt aus. Im Winter gibt es hier in der Natur kein Wasser in flüssiger Form. Kaum vorstellbar, aber wahr. Als wir dann zurückkamen, gab es für die fleißigen Zugtiere noch einenganzen Sack voller Rentierflechte. Dafür vergisst sich sogar ein Rentier und will nur noch an die Flechte ran... Die Menschen sind dann in eine, von einem angenehm prasselnden Feuer erwämten Hütte, zu einem Becher heißen Beerensaftes zusammengekommen, der hier aus selbst gesammelten Waldbeeren hergestellt wird. Diesen gab es in den traditionellen, aus Birkenholz gefertigten Tassen, namens Kuksa. Einfach nur gut... und warm...

Natürlich dürfen auch Schneeschuh-Touren in einem solchen Gebiet, wie diesem hier auf keinen Fall fehlen. Auch das macht riesig Spaß und man stapft großen Schritten und großen Fußes querfeldein durch den noch unberührten, frischen (und auch hüfthohen) Schnee. Das kann dann für den Ein oder Anderen auch schnell mal zur sportlichen Prüfung werden. Vor allem dann, wenn man versucht, ganz vorne, als Erster die Spur für die darauffolgende Gruppe anzulegen. Auch hier erzählen einem die äußerst erfahrenen einheimischen Tour-Guides viel Spannendes rund um das Thema Moor, Forst und holzwirtschaftliche Nutzung. Man bekommt einen wunderbaren Eindruck davon, wie es auch heute hier in diesem Land für Viele, die sich in der Natur bewegen, eine Frage dessen ist, was gerade zur Verfügung steht und wie die Materialien genutzt werden können.

Das Leben hier ist sehr bewusst. Auch wenn es in anderen Teilen Finnlands sicherlich in wirtschaftlicher Hinsicht um die großflächige Nutzung von Rohstoffen gehen mag, so besinnt man sich hier durchaus auf traditionelle Werte und weiß diese in den modernen Alltag zu integrieren.

So langsam komme ich an, in einer Welt, die uns doch oft spannend, in gewisser Weise exotisch und fremd vorkommen mag und dabei dennoch eine - wie ich glaube - für viele von uns, eine urtümliche und besondere Faszination beinhaltet...

Das nächste Kapitel meiner Finnland-Erfahrungen kommt dann in Kürze, an dieser Stelle. Haltet Euch immer schön warm...

Kurz vor Aonnenuntergang

Sonnenuntergang um kurz vor 15.00 Uhr am Ylläs

Farben zur blauben Stunde, wie wir kaum kennen dürften

Auf der Rentier - Farm

Morgendlicher Ritt im Rentier - Schlitten

Polarlicht am Ylläs

Nostalgie auf Schneeschuh - Tour

Im Pulverschnee...

Montag, 19. Januar 2015

Nun, wie also beginnt man einen "Reisebericht" in der heutigen Zeit? Ehrlich gesagt, sind es seit meiner Abreise aus Süddeutschland am 14.01.2015 bis jetzt, Montag 19.01.2015 bereits so viele Eindrücke entstanden, die mich nachhaltig begleiten werden, dass gar nicht so recht weiß, womit ich anfangen soll?

Da stellt sich mir natürlich auch die Frage, wie wird das dann noch in den kommenden sechs Wochen werden?

Vielleicht beginne ich mit einem kleinen Rückgriff auf die letzten Tage. Danach sollte es mir hoffentlich gelingen, hier "fast" tagesaktuell über die Geschehnisse im hohen Norden zu berichten. Vor allem auch, was die Faszination Polarlich ausmacht. Dazu jedoch ein wenig später.

Man muss ja nicht unbedingt bei Adam und Eva beginnen, eine Reise einem anderen Menschen erzählen zu wollen. Es reicht auch kurz danach.

So stieg ich also nach einiger Umsteigerei und Fliegerei am Abend des 14.01.2015 in Helsinki in den kleinen Opel Corsa, den mir die Firma fintouring für meinen Nordland-Aufenthalt zur Verfügung gestellt hat. Ganz wunderbar, denn Mobilität und Flexibilität in diesen Weiten Lapplands ist wirklich enorm wertvoll. Ab Richtung Auto-Zug Veraldestation und nach ein wenig Sucherei dann auch endlich in den Zug in mein Abteil für die Nacht.

Dieses hatte ich ganz für mich alleine. Wahnsinn dachte ich, was für ein Einstiegsluxus. Ausbreiten und seine Sachen verteilen, keiner mit im Abteil, der einem durch potentielle Extrem-Schnarcherei den Schlaf nehmen könnte. Also erst einmal selbst zur Ruhe kommen. Ankommen in einem fremden Land. Das ist genau das, warum ich gerne reise. Immer wieder etwas Neues und interessante Menschen.
So auch gleich an diesem Abend nach der ersten Viertelstunde im Zug. Ankommen also... Denn sogleich wurde ich von Risto, einem echten Original einkassiert und mit in sein Abteil genommen. Bier, Whiskey und eine ganze Lebensgeschichte. NAtürlich wurde mir auch sogleich sein Lapin Puuko gezeit, das tyoische Messer der Finnen. Von seinem Vater aus den 50er Jahren. Die Messerscheide aus einem Stück Holz gearbeitet. Ein wahrlich schönes Stück dachte ich...

Jedenfalls wollte Risto mich eigentlich gleich mit in den Norden nehmen und auf große Tour gehe, um mir dann das "echte" Lappland zu zeigen... Nur mit Mühe konnte ich Ihm beibiegen, dass ich ein kleines bisschen woanders hin müsse... Aber er war wirklich sehr nett und offen. Und das schätze ich an den Menschen hier schon jetzt. Denn es sind bislang alle wirklich überaus gut und fürsorglich zu mir gewesen.

Als ich dann in Ylläsjärvi am darauffolgenden Tag ankam, ging es los, dass sich die Eindrücke überschlagen und das scheint wohl auch anzuhalten...

Gleich am zweiten Tag dann bin ich mit einer Gruppe von Guides hinaus, zu einem Parkplatz von Motorschlitten (bis zu 120km/h schnelle Höllenmaschinen), die wieder zum Standort zurückgeholt werden sollten... Markus fragte mich, ob ich Lust dazu hätte. Klar. Schon mal gefahren? Nein...
Kurze Einweisung und los ging es. Die Menschen hier vertrauen eben einfach... Das ist ein gutes Gefühl.

Bei 60 Sachen war es dann aber für die erste Fahrt auch genug.

Allerdings war die ersten Tage das Wetter sehr warm, mit um die Null oder minus vier Grad. Der Himmel war dicht und tief mit dicken Wolken verhangen. Keine schöne Aussicht, dachte ich. Aber gut. Es ist ja erst der Anfang und wenn man gleich alles auf einmal hätte, würde man wahrscheinlich wegen Reizüberflutung einen Kollaps bekommen.

So konnte ich mich auch in Ruhe ein wenig umsehen und mich mit der näheren Umgebung um meinen Wohnstandort vertraut machen.
Ein nächtlicher Spaziergang über den gefrorenen See des Ortes namens Ylläsjärvi, mit dem Auto die Nachbarorte besuchen und Gäste von fintouring am Flughafen in Kittilä abholen. Alles in allem ein sehr schöner Anfang.

Und dann immer wieder der Blick auf zwei wichtige Dinge. Das Thermometer und den Wetterbericht. Nun ja, natürlich auch noch auf die ein oder andere Vorhersageseite für Polarlichter im Internet (FÜR ALLE INTERESSIERTEN HIER: http://www.gi.alaska.edu/AuroraForecast/Europe/2015/01/19 --> Bereich Nordeuropa).

Und gestern Abend, nachdem ich dann den ersten Fotoworkshop meines Aufenthaltes hier gegeben hatte, war es dann auch wirklich soweit. Klarer Himmel, kalt und ab 22.30Uhr gehen hier an allen offiziellen Stellen die Lichter aus. Somit war es auch wunderbar dunkel. Also habe ich meine Foto-Ausrüstung gepackt udn bin nochmals raus auf den See. Von dort aus hat man eine beindruckenden Rundumblick und siehr sehr weit ins Umland.

Dann gin das erst Feuerwerk meiner Reise los... Es hingen wunderschöne Polarlichter, wie lange Fahnen am Himmel. Und ein Sternenhimmel dazu, den man wahrscheinlich an wenigen Orten sonst so sehen kann.

Die Menschen hier haben mir erzählt, dass manchmal nur zehn Minuten dauern kann, bis das ganze Spektakel wieder vorrüber ist. Gestern ging es drei Stunden... Irgendwann war es dann aber nicht mehr nur meiner Kamera kalt, sonder auch ir gingen langsam Hände und Füße verloren... Als dann nur noch ein ganz diffuser Schleier zu sehen war, beschloss ich wieder zurück zu gehen und mich aufzuwärmen. Das wiederrum dauerte dann die ganze restliche Nacht...

Wer also so etwas mal erleben möchte, auch in Form geführter Polarlicht-Touren, per Rentier Schlitten, Motorschlitten oder auf Schneeschuhen ganz leise durch die Landschaft stapfend, der ist hier in finnisch Lappland zu dieser Jahreszeit bestens aufgehoben. Auch hinsichtlich des Essens, einer zu dieser kalten Jahreszeit nicht ganz unwesentlichen Beschäftigung, ist es wirklich so, das man es sich sehr gut gehen lassen kann... Yammi...

Alle diese Touren kann man hier vor Ort buchen, oder auch vor Antritt der Reise schon von Deutschland aus, z.B. bei fintouring - dem Finnland Spezialisten.

Es lohnt sich, kann ich nur sagen und allen wärmstens empfehlen.

Das also war mein Einstieg in die Geschichte: Fotografieren und reisen in Finnland.

Mehr gibt es dann in den nöchsten Tagen, natürlich an der gleichen Stelle.

Und nun noch ein paar visuelle, erste Eindrücke aus einem wunderschönen Land:




Am Ylläs (See)
Blick zum Ylläs bei Sonnenaufgang
Motoschlitten auf dem Ylläs
 
Blick zum Ylläas (Berg) mit dem Skigebiet bei Ylläsjärvi


Klarer Himmel bei schon -15°C

Wenn die Füchse am Nachthimmel entlang rennen, dann sprüht es die magischen Funken...

Mein Domizil der kommenden Wochen

Ohne Worte...

Einfach nur gut...





Mittwoch, 14. Januar 2015

Start...

Nun endlich ist das Auto auf dem Zug verladen und es kann losgehen in Richtung Polarkreis.
Kolari Ankunft dann morgen früh um 11 Uhr.

Northern Skys

Nun bin ich also bereits auf dem Weg nach Finnisch Lappland.
Von hier oben sieht es ja an sich schon wunderbar aus. Mal sehen, ob sich das in den kommenden Wochen so durchzieht.
Ab Freitag werde ich dann in Ylläsjärvi sein. Mein Domizil für die nächsten Wochen.
Von dort aus gibt es dann auch die nächsten Neuigkeiten und natürlich... Bilder. Ganz klar.
Bis dahin, liebe Grüße, Daniel.