Samstag, 28. Februar 2015

Da in den letzten Tage die Polarlichter doch durchaus etwas scheu sind und sich nicht richtig heraustrauen und es dazu auch noch die ganze Zeit sehr bewölkt ist um Yllsjärvi, entschloss ich mich kurzer Hand, einen Tag in Rovaniemi zu verbringen.

Rovaniemi ist ist nicht nur dafür besonders bekannt, die Heimatstadt DES einen richtigen Weihnachtsmannes zu sein, es ist vielmehr auch die Hauptstadt Lapplands. Unmittelbar auf dem Polarkreis gelegen, beginnt ab hier der richtige Norden Finnlands.

Gut 50.000 Einwohner beheimatet die Stadt, die allerhand zu bieten hat. Neben dem Santa Clause Village, gibt es verschiedene Museen und auch die bekannte Messermanufaktur des traditionellen finnischen Herstellers Marttiini ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Nützliche Informationen finden sich auch hier:

http://www.marttiini.fi/

http://www.visitrovaniemi.fi/

http://www.santaclausvillage.info/de/

http://www.arktikum.fi/DE/






















Dienstag, 24. Februar 2015

Racing Lappland

Lappland, Finnland, der Norden... Man könnte anhand vieler Bilder die man so sieht (sei es Reisekataloge oder auch im Internet), ja fast glauben, dieses wunderbare Land im Norden würde ausschließlich aus menschenleerer Landschaft bestehen.

Nicht ganz...

Denn es gibt durchaus eine Begeisterung der Finnen für den Rennsport ganz besonderer Art. So hatte ich in den letzten Tagen die schöne Möglichkeit, zum einen mal wieder mit einem Husky-Schlitten unterwegs zu sein, andererseits aber auch einem professionellen Rallye-Fahrer bei der Arbeit über die Schulter zu blicken.

Dabei in einem Auto so fest angeschnallt zu sitzen, dass man sich nicht mehr bewegen kann und einem der Geruch von speziellen Benzingemischen in die Nase steigt, lässt einen schon ein bisschen nervös werden. Dabei grinst Yani ganz locker und erzählt einem dann noch kurz von den Rahmendaten seines Autos. Ein BMW, der gerade einmal 1000kg wiegt, 400PS leistet und mit 600Nm nach vorne schiebt. Und ehe ich noch irgendetwas sagen kann, kommt nur noch der Hinweis, ich soll die Kamera gut festhalten...

Es ist der Wahnsinn, wie dieser Fahrer, die Technik beherrscht, um Kurven zu driften, dass man glauben mag, es passt nicht einmal mehr ein Blatt Paier zwischen Begranzung und Auto...

Ein nicht weniger lustiges Ereignis fand dann noch beim Eiscart statt. Mit eistauglichen Gocarts fährt man dann auf einer völlig vereisten Pisten kleinere Rennen gegeneinander. Ein Spaß, der vor allem clichéhaft, dem "Spieltrieb" männlicher Kinder sehr zu entsprechen scheint.

Weitere Infos, eine solche Reise zu buchen, bei der man auch mal richtig Gas geben kann, gibt es wie immer hier:

www.fintouring.de












Freitag, 13. Februar 2015

Die Füchse rennen wieder einmal...

Nun ist es mal wieder an der Zeit, ein paar visulle Eindrücke aus dem Reich der Auroras zu zeigen. Denn dies ist nun einmal auch einer der wichtigsten Gründe, finnisch Lappland im Winter einmal besucht zu haben.

Sicherlich ist es immer ein Spiel mit dem Wetter und der Vorhersage der Polarlicht-Aktivität, welche ja wiederum unmittelbar von der Aktivität der Sonne abhängt. So kann man die beste Vorhersage für Polarlichter eben dann nicht nutzen, wenn der Himmel bedeckt ist. Oder der Himmel ist gänzlich klar die ganze Nacht und es passiert aber nichts.

So sollte man sich doch immer auch auf das eigene Gefühl verlassen und mal in sich hineinhören, ob es eine gute Nacht werden kann oder ob man vielleicht doch besser im Warmen bei einem Glas Bier in gemütlicher Runde die Zeit verbringt.

Es hilt nun einmal nichts... wenn man etwas sehen will, so muss man schon den Schritt vor die Tür wagen, sei es auch noch so kalt.

Gesagt, getan. Gestern hatte ich also so ein Gefühl, das es passen könnte. Die aktuellen Vorhersage-Werte hatte ich gar nicht parat. Ein Blick in den Himmel verhieß aber eine klare Nacht. Also die Schneeschuhe an die Füße und den Yllästunturi hinauf. Gegen 21.00 Uhr hatte ich dann ein passendes Plätzchen an der Seite des Berges gefunden, das ich für eine sinnvolle Mischung aus "Blick über die Landschaft" und "Witterungsschutz" hielt. Wobei sich die Sache mit dem Witterungsschutz nur als mäßig nützlich erwies, denn bei geschätzten 60km/h Windgeschwindigkeit udn gefühlten -20°C, ist das immer ein wenig schwierig, längerfristig wirklich warm zu bleiben.

Dennoch verbrachte ich gut drei Stunden am Hang und hatte wundervolle Erlebnisse mit Lady Aurora. Des Öfteren kommt es ja vor, dass die Polarlichter nach 10 Minuten bereits in diffusen Schleiern sich aufzulösen beginnen. Nicht so gestern Nacht. Eines nach dem anderen kamen sie heran und jedes war schöner anzusehen, als das Vorherige.

Nachdem ich meine Bilder gemacht hatte, stieg ich beseelt vom Blick in den Sternenhimmel wieder hinab und fuhr noch ein kleines Stück mit dem Auto zurück. Erst als ich dann endgültig im Bett lag, merket ich, dass die Finger immer noch ein wenig taub waren, von der Bedienung der kalten Kameragehäuse...













Dienstag, 10. Februar 2015

Bei Tag und bei Nacht - Lappland live

Jedes Bild eines Fotografen sollte eigentlich für sich gesehen eine kleine Geschichte erzählen. Zumindest ist das jedes Mal mein eigener Wunsch, wenn ich mich draußen aufhalte und Bilder mache. Jeder, der ein solches Bild betrachtet, sollte sich hineinfühlen können.

Nun ist es ja aber so, dass Lappland nicht nur aus Natur und und üppiger, aber menschenleerer Landschaft besteht. Natur und die Verbundenheit ist ein wesentlicher Bestandteil der Bevölkerung, auch im Lebensalltag. Jedoch wäre es ein etwas trügerischer Eindruck, nur Landschaft in einem Bericht wie diesem darzustellen. Denn es gibt Kultur, Essen, Geschichte, Erzählungen...

Alles allumfassend einzufangen würde wohl ein ganzes Leben in Anspruch nehmen. Doch jene Spotlights, die sich mir hier bieten, nehme ich natürlich dankbar an und lerne jeden Tag mehr über dieses Land.


Es gibt so viel mehr zu sehen, zu hören und zu entdecken. Wenn man sich darauf einlässt, dann kann man die tollsten Begegnungen mit Menschen haben und stundenlang zuhören. Sei es, dass die Menschen hier über "ihre" acht Jahreszeiten erzählen. Der Rest Finnlands hat reguläre vier Jahreszeiten. In Lappland sieht das etwas anders aus. Wie fast alles im Vergleich zum Rest des Landes, geht es hier oben im Norden etwas anders zu. So auch bei den Jahreszeiten. Denn um ein Jahr in seinem Verlauf zu beschreiben, wären laut der Einheimischen vier Jahreszeiten einfach nicht ausreichend. Es gibt noch so viel dazwischen.

Leider bin ich nicht in der Lage - noch nicht - all diese Dinge hier in der finnischen Sprache wiederzugeben. Ich arbeite daran...
Aber alleine die Wortlaute sind so klangvoll, dass man einfach zuhören muss.

Oder wenn die Finnen hier in Lappland von den Saunas und Ihren Mökkis erzählen, ist es eine Freude, zu hören, wie hier noch entspannt und genossen wird. So erzählte mir Mika kürzlich, dass er zwei Saunas zu Hause hat. Eine elektrische, die eben den modernen Maßstäben entspricht und er sie auch wirklich jeden Tag benutzt. Draußen auf dem Grundstück gibt es aber noch eine alte Originalsauna, die mit Holz befeuert wird und entweder viel zur Weihnachtszeit oder eben mit guten Freunden zusammen eingeheizt wird. Den Sommer über lebt er oft Wochenlang in seinem Mökki, einer Art kleinem finnischen Ferienhäuschen (das so gut wie jede Familie auf dem Land hat), findet dort Ruhe, Erholung vom Alltag (der in Lappland nicht unbedingt überaus stressig ist) und redet mit den schwedischen Nachbarn, die sich in 40m Entfernung auf der schwedischen Seite befinden, getrennt nur durch einen der zahllosen, namenlosen kleinen Flüsse in Lappland.

Mika ist zur Hälfte tatsächlich noch Same. Er weiß das sagt er. Könnte sich diesen Status auf dem Papier ausweisen lassen. Auf meine Frage hin, ob das für seinen Lebensalltag Auswirkungen hätte, sagt er nein, viele machen es dem Status wegen. Ihm reicht es zu wissen, dass es so ist.

Und dann erzählt er mir noch vom richtigen Lappland einige hundert Kilometer weiter nördlich, wo es noch die Sami-Kultur in ihrer ursprünglichen Form gibt. Frei, ungebunden, ohne staatliche Einflüsse. Es funktionier und die Menschen leben nach alten Traditionen ihrer Herkunft.

Dort fühlt er sich am wohlsten und ist so oft bei Freunden, wie es zeitlich eben geht.

Spannend ist es natürlich hier immer auch des Nachts in die Landschaft hinaus zu gehen und Augen und Ohren offen zu halten. Es gibt immer etwas zu erleben.

So konnte ich bei einer Gruppe dabei sein, die sich mit Forest Skis auf eine nächtliche Tour rund um Ylläsjärvi gemacht haben. Es war den ganzen Tag etwas durchwachsenes Wetter, doch als es dann auf 21.00 Uhr zuging, klarte es zunehmend auf. Die Belohnung für die Plackerei im tiefen und weichen Schnee waren dann einige wundervolle Polarlichter. Anschließend klingt das Erlebnis am Lagerdeuer, bei Zimtschnecken und heißem Beerensaft noch eine ganze Weile nach.

Auf der anderen Seite kann man auch tagsüber sehr schöne Erlebnisse haben. im Nationalpark Pallas-Yllästunturi kommt es schon auch einmal vor, dass entweder einzelne Rentiere (die zwar den Kopf nicht in den Sand, aber dafür in den Schnee stecken), plötzlich etwas überrascht in die Kamera schauen oder ganze Herden den Weg kreuzen. Schließlich leben die Tiere das ganze Jahr frei und nicht eingezäunt. Lediglich einmal im Jahr werden alle zusammen getrieben und die Schlachttiere ausgesondert. Das geschieht häufig im Sommer, da sich aufgrund der großen und plagenden Mückenzahl die Tiere auf den kühleren Höhenzügen sammeln.

Um all das selbst zu erleben, lohnt es sich mal hier rein zu schauen und sich die Vielfalt der Reisen nach Finnland anzusehen:

www.fintouring.de

Weiterhin sind auch immer wieder neue Bilder bei Facebook zu sehen. Dort gleichfalls bei fintouring und auch bei Polarlichtexpress.